💳 Ratenkauf-Mythen entlarvt – Was wirklich hinter dem „bequemen Zahlen in kleinen Schritten“ steckt
Ratenzahlung klingt harmlos – ist es aber nicht immer
„Nur 24,99 € im Monat“ – so oder so ähnlich werben viele Händler für Ratenkäufe. Ob Fernseher, Smartphone oder Waschmaschine: Statt die volle Summe auf einmal zu bezahlen, wird der Preis auf mehrere kleine Monatsbeträge gestreckt. Klingt fair? Ist es aber oft nicht.
Denn hinter der Ratenzahlung verstecken sich Mythen, die viele Verbraucher*innen in die Schuldenfalle treiben. Dieser Beitrag entlarvt die 7 häufigsten Irrtümer – und zeigt, wie du Ratenkaufangebote richtig einschätzt, bevor du einen folgenschweren Fehler machst.
❌ Mythos 1: „Ratenkauf ist zinsfrei – also kostenlos“
Fakt: Viele Ratenzahlungsmodelle werben mit 0 % Zinsen – doch häufig nur auf den ersten Blick. Denn:
- Zinsen werden oft in Gebühren versteckt (z. B. „Bearbeitungsgebühr“, „Versicherungskosten“)
- Die 0 %-Aktion gilt nur für begrenzte Zeit – danach wird es teuer
- Bei Zahlungsverzug steigen Zinsen drastisch an
🔍 Beispiel:
Ein Fernseher kostet 799 €. Beim „0 %-Ratenkauf“ in 24 Monaten zahlst du am Ende 874 €, weil Service- und Versicherungskosten dazukommen – obwohl keine Zinsen verlangt werden.
❌ Mythos 2: „Wenn ich in Raten kaufe, belastet das meine Schufa nicht“
Fakt: Ratenkaufverträge werden in den meisten Fällen bei der Schufa gespeichert. Das wirkt sich direkt auf deine Bonität aus.
- Je mehr Ratenverträge du hast, desto schlechter dein Scoring
- Zahlungsverzug oder Mahnverfahren werden negativ gemeldet
- Auch beendete Verträge bleiben bis zu 3 Jahre gespeichert
📌 Wichtig: Die Raten selbst müssen nicht problematisch sein – aber die Anzahl und Pünktlichkeit der Zahlungen beeinflussen deine Kreditwürdigkeit.
❌ Mythos 3: „Ich kann mir mehr leisten – weil ich in Raten zahle“
Fakt: Wer in Raten denkt, verliert leicht den Bezug zum Gesamtpreis. Genau das nutzen Verkäufer aus: Ein Sofa für 1.200 € wirkt plötzlich erschwinglich, wenn es in 36 Mini-Raten angeboten wird.
🎯 Realität: Viele Menschen geben durch Ratenkäufe mehr Geld aus, als sie ursprünglich geplant hatten – und häufen Verbindlichkeiten auf verschiedenen Kanälen (z. B. Möbelhaus, Onlineshop, Handyvertrag).
❌ Mythos 4: „Ich kann die Raten immer noch stornieren, wenn’s knapp wird“
Fakt: Ein unterschriebener Ratenkaufvertrag ist rechtsverbindlich. Du kannst die Zahlung nicht einfach einstellen, wenn das Konto leer ist. Wer nicht zahlt, riskiert:
- Mahnverfahren
- Inkasso
- Schufa-Eintrag
- Kontopfändung
Einige Verträge bieten sogenannte „Ratenpausen“ – doch diese sind oft kostenpflichtig und verschieben das Problem nur.
❌ Mythos 5: „Ratenkauf ist besser als Kredit – weil’s unkomplizierter ist“
Fakt: Ratenzahlung ist rechtlich nichts anderes als ein Kreditvertrag – nur mit anderen Begriffen. Die Verpflichtung zur Rückzahlung, Zinsen und Schufa-Prüfung sind dieselben.
- Es gibt keine automatische Kreditwürdigkeitsprüfung
- Viele Anbieter agieren außerhalb regulierter Banken (z. B. Klarna, Ratepay)
- Rechtsschutz ist eingeschränkt – z. B. bei Problemen mit der Ware
❌ Mythos 6: „Nur teure Anschaffungen lohnen sich auf Raten“
Fakt: Viele Verbraucher*innen nutzen Ratenzahlung inzwischen auch für Kleinstbeträge unter 100 € – z. B. bei Kleidung, Elektronik oder Beautyprodukten. Das Problem:
- Zinsbelastung ist hier prozentual besonders hoch
- Viele kleine Ratenkäufe summieren sich schnell zu großen Schulden
📉 Ergebnis: Die finanzielle Belastung wird unterschätzt – bis es zu spät ist.
❌ Mythos 7: „Ich weiß genau, was ich noch zu zahlen habe“
Fakt: Viele überschulden sich, weil sie den Überblick verlieren. Ratenkäufe laufen parallel über verschiedene Anbieter – oft ohne zentrale Übersicht.
- Kein Warnsystem bei Überschreitung der Belastungsgrenze
- Kein automatischer Abgleich mit Einkommen
- Bei Änderungen (Jobverlust, Krankheit) ist der Zahlplan meist nicht flexibel
✅ So gehst du klug mit Ratenangeboten um
🔒 Stelle dir vor jedem Ratenkauf diese Fragen:
- Könnte ich den Gesamtpreis heute auf einmal bezahlen?
- Ist der Kauf lebensnotwendig oder nur „nice to have“?
- Würde ich diesen Kauf auch bei Vorkasse tätigen?
- Wie viele laufende Ratenverträge habe ich bereits?
- Was passiert, wenn ich nächsten Monat das Geld nicht habe?
📄 Tipp: Nutze unseren kostenfreien „Monatsplan gegen Schulden“ als PDF, um dir einen klaren Überblick zu verschaffen.
👉 Jetzt herunterladen
📞 Schon im Ratenchaos? Wir helfen dir
Wenn du merkst, dass dir die Raten über den Kopf wachsen, ist es Zeit zu handeln – bevor Mahnungen und Pfändungen folgen.
Die Rechtsanwaltskanzlei Brandt bietet dir:
- Rechtsprüfung deiner Ratenverträge
- Hilfe bei überhöhten Inkassogebühren
- Vergleichsverhandlungen mit Gläubigern
- Schutz vor Kontopfändung und Schufa-Einträgen
- Begleitung im Insolvenzplanverfahren (auch ohne Restschuldbefreiung!)
📲 Kostenlose Erstberatung unter: 03 82 03 / 74 50 20
🌐 Oder online anfragen: www.rain-brandt.de
🧾 Fazit: Augen auf beim Ratenkauf
Ratenzahlung kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein – aber nur bei voller Kostenkontrolle und finanzieller Sicherheit. Lass dich nicht von vermeintlich kleinen Monatsbeträgen täuschen. Sie sind oft der Anfang einer langen Schuldengeschichte.
👉 Handle rechtzeitig. Plane, rechne – und frage nach, bevor du unterschreibst.
Weitere interessante Beiträge:
📊 Handyvertrag = Konsumkredit?
🧾 Meine erste Schuldnerberatung – So bereitest du dich richtig vor
🧠 Weiche Überschuldung erkennen & stoppen – Die unterschätzte Gefahr hinter kleinen Schulden
🏥 Wenn Gesundheit zur Schuldenfalle wird – Strategien, Hilfe, echte Geschichten
Gesamtschuldnerische Haftung – Risiko bei Trennung, Insolvenz & was Sie jetzt wissen müssen

