In der Schuldenregulierung und im Insolvenzrecht begegnet man häufig dem Begriff Cessio legis. Doch was verbirgt sich dahinter? Wie wirkt sie sich auf Schuldner und Gläubiger aus? Und warum kann sie für Sie als Betroffenen ein entscheidender Wendepunkt im Kampf gegen die Schuldenlast sein?
In diesem Beitrag erklären wir Ihnen einfach und verständlich, was eine Cessio legis ist, welche rechtlichen Folgen sie hat – und warum Sie gerade jetzt aktiv werden sollten, wenn Sie mit einer solchen Situation konfrontiert sind.
Was ist die Cessio legis?
Die Cessio legis ist ein juristischer Begriff und bedeutet übersetzt: „gesetzlicher Forderungsübergang“. Sie beschreibt den Fall, dass ein Gläubiger kraft Gesetzes eine Forderung auf einen Dritten überträgt – meist eine Versicherung oder eine Behörde – ohne dass es eines gesonderten Abtretungsvertrags bedarf.
Ein klassisches Beispiel:
Sie hatten einen Verkehrsunfall. Ihre private Krankenversicherung zahlt für Ihre Behandlung. Die Versicherung hat nun gemäß § 86 VVG (Versicherungsvertragsgesetz) das Recht, die Kosten beim Schädiger zurückzufordern. Diese Forderung geht automatisch durch den gesetzlicher Forderungsübergang auf die Versicherung über.
Relevanz für die Schuldnerberatung
Was hat das mit einer Schuldnerberatung zu tun?
Sehr viel – denn die Cessio legis kann existenzielle Auswirkungen auf Ihre finanzielle Lage haben. Besonders in folgenden Fällen:
- Unfall mit Fremdverschulden: Ihre Krankenkasse, Unfallkasse oder Berufsgenossenschaft kann sich durch die Cessio legis direkt an den Verursacher oder dessen Haftpflichtversicherung wenden.
- Leistungen des Jobcenters oder Sozialamts: Wurde Ihnen z. B. Unterhalt vorgestreckt, geht der Anspruch gegen den unterhaltspflichtigen Elternteil auf das Amt über.
- Versicherungsleistungen bei Sach- oder Personenschäden: Auch hier kann der Regress über eine Cessio legis erfolgen.
In diesen Konstellationen kann es passieren, dass Ihnen als Schuldner plötzlich Forderungen gegenüberstehen, die Sie selbst gar nicht aktiv verursacht haben, die aber dennoch vollstreckbar werden.
Rechtliche Grundlagen der Cessio legis
Die wichtigsten gesetzlichen Regelungen zur Cessio legis finden sich in:
- § 86 VVG – Übergang von Ersatzansprüchen auf Versicherer
- § 115 SGB X – Übergang von Ansprüchen bei Sozialleistungen
- § 67 SGB V / § 116 SGB X – Regelungen zur Krankenkasse und Unfallversicherung
- § 412 BGB – Gesetzlicher Forderungsübergang allgemein
Alle diese Vorschriften ermöglichen eine automatische Forderungsüberleitung – ohne Ihre aktive Zustimmung oder Mitwirkung.
Was bedeutet das für Sie als Schuldner konkret?
Für Sie als Betroffener kann das weitreichende Folgen haben:
- Mehrere Gläubiger mit unterschiedlichen Forderungshöhen
- Schwierigkeiten bei der Schuldenübersicht
- Ungewollte Vollstreckungsmaßnahmen
- Fehlende Transparenz über Forderungsinhaber
Oft erfahren Schuldner erst spät von dem gesetzlichen Forderungsübergang – beispielsweise wenn bereits ein Mahnbescheid oder eine Pfändung erfolgt.
Daher ist es essenziell, möglichst frühzeitig rechtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Wie hilft die Schuldnerberatung Brandt bei einer Cessio legis?
Wir unterstützen Sie:
✅ bei der Prüfung, ob der Forderungsübergang rechtmäßig war
✅ bei der Kontaktaufnahme mit der neuen Gläubigerstelle (z. B. Versicherung, Amt)
✅ bei der Verhandlung von Raten oder Vergleichen
✅ bei der Erstellung eines umfassenden Schuldenbereinigungsplans
✅ bei Insolvenzplanverfahren oder gerichtlicher Schuldenregulierung
Unsere erfahrene Kanzlei analysiert Ihre Situation individuell, erkennt Verflechtungen durch Cessio-legis-Forderungen und entwickelt eine maßgeschneiderte Lösung, damit Sie Ihre finanzielle Freiheit zurückgewinnen.
Cessio legis und Insolvenzverfahren – was ist zu beachten?
Auch im Insolvenzverfahren spielt der gesetzlicher Forderungsübergang eine Rolle. Forderungen, die auf einen Dritten übergehen, müssen korrekt angemeldet werden. Gläubiger, die durch den gesetzlicher Forderungsübergang an die Stelle eines anderen getreten sind, sind nicht automatisch zur Insolvenztabelle zugelassen – dies muss formal korrekt erfolgen.
Fehlerhafte Anmeldungen können Sie als Schuldner entlasten – oder aber zu unerwarteten Nachforderungen führen. Unsere Kanzlei prüft daher jede Gläubigerforderung auf Rechtmäßigkeit und Form.
Fazit: Cessio legis ist mehr als nur ein juristischer Fachbegriff
Die Cessio legis kann für Sie als Schuldner den Unterschied zwischen Klarheit und Chaos bedeuten. Wenn Forderungen plötzlich von Behörden, Kassen oder Versicherungen eingefordert werden, ist professionelle Unterstützung unverzichtbar.
Jetzt handeln – lassen Sie sich rechtlich beraten!
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